300 Demonstranten vor dem sächsischen Landtag – Opposition für bessere Pflegebedingungen

Dresden, 17.10.2013. Die Opposition in Sachsens Landtag vermisst ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Pflege in Sachsen. Die Regierungs-Initiative „Pro Pflege Sachsen“ sei zwar ein richtiger Schritt, sollte aber erweitert werden, sagte die SPD-Sozialexpertin Dagmar Neukirch am Donnerstag im Landtag.

„So ein Gesamtkonzept muss klären, wie wollen wir alle in Zukunft leben?“, ergänzte Elke Herrmann von den Grünen. Kerstin Lauterbach (Linksfraktion) warnte vor einem drohenden Pflegenotstand, dem rechtzeitig begegnet werden müsse. CDU und FDP wiesen die Linke-Meinung als Panikmache scharf zurück.

Vor dem Landtag demonstrierten etwa 300 Pflege-Beschäftigte, zuvor hatten sich mehrere Hundert Beschäftigte an einer Demonstration durch die Dresdner Innenstadt beteiligt. Sie beklagten eine hohe Arbeitsbelastung, zu viel Bürokratie und zu wenig Zeit für die eigentlichen Pflegeaufgaben. Der Paritätische Wohlfahrtsverband forderte parallel den Freistaat auf, künftig das Schulgeld für die Pflegeausbildung zu übernehmen, um den Einstieg in dieses Berufsfeld zu erleichtern.

Die Regierungs-Initiative ist eine Art Pflegepakt, dem alle an Pflege Beteiligten beitreten sollen. Diese sollen sich verpflichten, für eine tarifgerechte Bezahlung der Mitarbeiter, vernünftige Arbeitszeiten und mehr Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse sowie für eine ausreichende Ausbildung zu sorgen. Sozialministerin Christine Clauß (CDU) sagte dazu: „Es muss unser Ziel sein, genügend Fachkräfte auszubilden und sie auch im Land zu halten.“

dpa

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